
​Lektion 2: Die Selbstbeobachtung: Verbindung mit deiner Seele

Damit du das oben genannte Spektrum erarbeiten kannst, ist Selbstbeobachtung die Voraussetzung. Das ist eine andere Instanz als der Verstand. Es ist eine Erweiterung deines Bewusstseins. Übe dich täglich darin.
Erkenne, wenn du zum Beispiel zur Arbeit gehst, wie du dich dabei fühlst, was es in dir denkt.
Schaue dies einfach an, ohne zu werten. Und merke, dass das Denkende dein Verstand ist, nicht DU. Beobachte in allen Situationen, welche Stimmen in dir was sagen und welche Gedanken aktiv sind. Beobachte, ohne irgendeiner Stimme den Raum zu geben. Nur beobachten. Wenn das für dich noch neu ist, fange in der Stille an, und beobachte einfach. Danach beobachtest du dich in Gesprächen und schaust, wie du auf gewisse Sachen reagierst. Vielleicht regst du dich über dich auf, wenn du gewisse Sachen beobachtest und dir mal etwas nicht gelingt. Dann bist du in der Selbstentwertung gelandet.
Pferde und auch bewusste Menschen können sehr schnell beobachten, was in dir abläuft. Wenn du es selbst nicht kannst, dann bist du ausgeliefert und übergibst die Führung und die Macht den anderen. Selbstbeobachtung ist deswegen ein Instrument, um dein inneres Selbst wahr und ernst zu nehmen, um dann in weiteren Schritten dich in die Richtung zu lenken, die deine Seele möchte. Ohne Selbstbeobachtung lässt du dich von aussen in eine Richtung lenken, die dein Verstand oder jemand anders dir sagt
Übung ohne Pferd
Morgens: Verbinde dich jeden Morgen mit deiner Seele und höre ihr zu. Sitze ruhig da und höre nach innen, ohne Erwartungen. Das kannst du noch im Bett tun. Frage deine Seele, was sie heute gerne möchte und nimm sie ernst. Denke daran, dass alles möglich ist. Gebe dir für diese Morgenübung viel Raum und kein Leistungsdenken. Du musst nichts können. Es ist auch in Ordnung wenn du „nichts“ hörst oder „siehst“. Aber du bist dann in der Ruhe, bei dir. Dann bist du nahe deiner Seele.
Abends: Fühle Dankbarkeit und wie toll das Leben ist, und was es für ein Geschenk ist, an allem teilhaben zu können. Auch an „nicht Schönem“ , wie der Verstand sagen würde. An Herausforderungen kannst du wachsen. Sei dankbar für dieses Geschenk. Dankbarkeit ist ein „Instrument“, welches energetisch viele positive Prozesse in deinem Kopf in Gang bringt.
Übung mit Pferd
Wenn du ein Pferd antriffst oder sogar etwas mit ihm machst, beobachte dich selbst. Nimm wahr, ob das für dich schon möglich ist. Nimm ohne zu werten wahr, ob du vielleicht in den Verstand abschweifst, der die Aufmerksamkeit beim Halfter hat, beim Putzzeug oder bei einem konditionierten „Befehl“, der dem Pferd gesagt wird. Lass dann die Stimme weg und rede nichts. Reden ist ein nach aussen gehen, anstatt im Innen sein. Selbstbeobachtung zu üben ist einfacher, wenn du nicht redest und dich von anderen Menschen einen Moment fern hältst. Beobachte auch da alle inneren Stimmen. Schaue, ob es dann noch möglich ist, dass du mit dem Pferd etwas tust, sei es führen, putzen, reiten oder sonst was. Wenn die Selbstbeobachtung noch in den Kinderschuhen steckt, versuche es in der Stille zu tun, ohne viel machen zu müssen. Übe es täglich und nimm vielleicht eine Kollegin zur Seite, die dich beobachtet und ermahnt, wenn du im Verstand gelandet bist. Zu zweit kann es sehr konstruktiv sein, vorausgesetzt es wird nicht gewertet.
Nimm einmal das Pferd wahr, wie es sich verhält, wenn du dich selbst beobachtest und vergleiche es damit, wie es sich verhält, wenn du in deinen Verstandesmustern gelandet bist und etwas tust. Es wird anders sein.
Denke daran, dass du das am besten täglich machst. Dann wirst du immer besser und es wird zu deiner Normalität. Du wirst viel mehr bei dir sein.
